Fahrradkette wachsen statt ölen: Lohnt es sich, die Fahrradkette zu wachsen?

Unter Radbegeisterten ist es derzeit ein heiß diskutiertes Thema: Soll man die Fahrradkette wachsen? Besonders sportlich ambitionierte Radfahrerinnen und Radfahrer schätzen die Vorteile: Der geringere Verschleiß überzeugt sowohl Rennrad- als auch Gravelbike-Fans. Mountainbiker reizt zudem die schmutzabweisende Wirkung des Kettenwachses. In diesem Blogbeitrag beantworten wir die Frage: Lohnt sich die Umstellung auf Kettenwachs? Und wenn ja, wie stellt man um?

Kettenwachs oder Kettenöl: Für wen eignet sich was?

Je nach Nutzungsart und Umgebungsbedingungen bietet das eine oder das andere Schmiermittel Vorteile. Wir klären, für wen Kettenwachs und Kettenöl besonders geeignet sind.

Die Vorteile des Kettenwachses

Kettenwachs eignet sich besonders gut für trockene und staubige Bedingungen sowie für Fahrer, die eine saubere und leise Fahrt bevorzugen. Es bildet eine schmutzabweisende Schicht auf der Kette und verhindert das Eindringen von Schmutz und Staub. Dies verlängert die Lebensdauer der Kette und die Wartungsintervalle, was Kettenwachs ideal für Straßenfahrer, Pendler und Radfahrer auf staubigen oder trockenen Trails macht.

Vorteile von Kettenwachs im Überblick:

  • Geringerer Verschleiß der Antriebskomponenten
  • Sauberer als Kettenöl: Wachs hält Schmutz und Dreck fern – keine „Kettentattoos“ mehr!
  • Effizienter: Kein Schmutz zwischen den Kettengliedern bedeutet weniger Reibung und somit einen geringeren Kraftaufwand

Kettenöl: Die Vorteile bei Nässe

Kettenöl hingegen bietet eine bessere Schmierung bei feuchten oder regnerischen Bedingungen. Es dringt tiefer in die Kettenglieder ein und schützt besser vor Rost. Mountainbiker, die oft in schlammigen oder nassen Umgebungen fahren, profitieren von Kettenöl ebenso wie Langstreckenradler, die unterschiedlichen Wetterbedingungen ausgesetzt sind.

Kette wachsen mit Heißwachs: So geht’s!

Die Umstellung auf Kettenwachs erfordert einen einmaligen, etwas aufwändigen Prozess des Heißwachsens. Damit das Wachs lange hält, muss es in jede Pore der Kette eindringen. Diese Schmierung hält dann etwa 1000 Kilometer. Anschließend kann das Wachs wie herkömmliches Kettenöl aus einem kleinen Fläschchen aufgetragen werden.

Schritte zur Umstellung auf Kettenwachs:

  1. Kette von altem Öl befreien: Nutze Verdünnung, um alle Rückstände von Schmutz und altem Schmiermittel zu entfernen. Eine gründliche Reinigung ist wichtig, damit das Wachs gut haften kann.
  2. Wachs vorbereiten: Verwende ein spezielles Fahrradkettenwachs oder Wachs mit hohem Paraffinanteil. Schmelze das Wachs in einem Behälter über einem Wasserbad oder Wachs-Schmelzgerät, ohne es zu überhitzen. Wir empfehlen die Verwendung von Silca Secret Chain Blend.
  3. Kette vorbereiten: Hänge die saubere Kette auf, damit sie frei hängt und leicht zugänglich ist.
  4. Kette in Heißwachs tauchen: Tauche die Kette langsam in das geschmolzene Wachs ein, bis sie vollständig bedeckt ist. Lasse die Kette zehn Minuten im flüssigen Wachs einwirken.
  5. Abtropfen lassen: Lasse die Kette über dem Wachsbehälter abtropfen, um überschüssiges Wachs abzuschütteln.
  6. Aushärten lassen: Lasse die gewachste Kette vollständig abkühlen und aushärten, was einige Stunden dauern kann.
  7. Überschüssiges Wachs entfernen: Entferne überschüssiges Wachs vorsichtig mit einem weichen Tuch oder Papiertuch.
  8. Montage der Kette: Nachdem das Wachs vollständig ausgehärtet und überschüssiges Wachs entfernt wurde, kannst du die Kette wieder am Fahrrad montieren.

Fazit

Ob Kettenwachs oder Kettenöl die bessere Wahl ist, hängt von den spezifischen Einsatzbedingungen ab. Für trockene und staubige Umgebungen sowie für eine sauberere und effizientere Fahrt ist Kettenwachs eine hervorragende Wahl. Bei nassen und schlammigen Bedingungen bietet Kettenöl den besseren Schutz. Die Umstellung auf Kettenwachs erfordert zwar etwas Aufwand, lohnt sich aber langfristig durch geringeren Verschleiß und weniger Wartungsaufwand.